René-Antoine Ferchault de Rêaumur (1683 - 1757)

Ähnlich wie Fahrenheit sollte auch Rêaumur zunächst den Beruf des Vaters ergreifen. So studierte er ab 1699 in Jena Jura, ging aber schon bald zur Beschäftigung mit den aufkommenden Naturwissenschaften über. Dabei war er immer bedacht, nicht nur neuesten Erkenntnissen der Forscher, sondern auch die praktischen Fähigkeiten der Handwerker zu verfolgen.

Schon in jungen Jahren wurde das große Talent Rêamurs deutlich. Über familiäre Beziehungen und auf Grund erster wissenschaftlicher Arbeiten wurde er 1708 als Studienmitglied an der Pariser Akademie aufgenommen.

Rêaumur ging bei der Temperaturmessung nur von einem Fixpunkt aus. Die Skalenteilung erfolgte nach dem veränderlichen Volumen einer Flüssigkeitsmenge: 1000 Teile für den Gefrierpunkt des Wassers ergaben am Siedepunkt bei definierter Kapillare und Weingeistzusammensetzung 1080 Teile. Daraus resultiert die Definition des Siedepunktes bei 80 °R. Bei der Festlegung einer linearen Teilung zwischen 0 und 80° ließ er die Nichtlinearität der Ausdehnung von Flüssigkeiten außer Acht und berücksichtigte nicht den Einfluss des Luftdruckes.

So erreichte Rêaumur im Ergebnis nicht sein Ziel, vergleichbare Thermometer herzustellen.

 

Quelle: Katrin Mantzke, Zentrum für Thüringer Landeskultur